Credit-Points, Wartesemester oder Praktika für Ehrenamt: Wir fordern, dass Studierende ihr Engagement in Jugendverbänden an Berliner Hochschulen anrechnen lassen können. Das würde Studierenden ehrenamtliches Engagement erleichtern und zu mehr Anerkennung führen. „Als ich angefangen habe zu studieren, hätte ich schon gedacht, dass ich mein langjähriges Engagement bei der Evangelischen Jugend an der Uni anrechnen lassen kann, zum Beispiel in den Modulen ‚Berufsorientierung‘ oder ‚Arbeiten in exemplarischen Handlungsfeldern‘“, sagt Mareike, die an der Evangelischen Hochschule studiert. „Qualifikationen und Kompetenzen, die ich durch mein Ehrenamt bekommen habe, spielen an Berliner Unis aber leider gar keine Rolle.“
Derlei Erfahrungen machen leider zu viele Studierende in Berlin, egal ob sie im Vorstand ihres Jugendverbands aktiv sind, seit Jahren Jugendgruppenleiter_innen ausbilden, sich in politischen Gremien der Stadt für junge Menschen einsetzen oder wahre Projektmanager_innen beim Organisieren von Ferienfreizeiten geworden sind. Beginnen sie ein Studium, haben die wenigsten etwas von den gesammelten Kenntnissen. Daher wollen wir, dass sich Studierende in Berlin ihr Engagement in Jugendverbänden anrechnen lassen können - zum Beispiel mit Credits, Wartesemestern oder Praktika. Außerdem fordern wir eine Verlängerung der Regelstudienzeit um bis zu zwei Semester, wenn Studierende gewählte Positionen in Jugendverbänden innehaben, zum Beispiel als Vorstand, Beirat oder ähnliches. Ohne engagierte Studierende in Jugendverbänden wäre die außerschulische Bildungslandschaft in Berlin nämlich um viele Angebote ärmer. Wir finden, dass sich das Land Berlin und die Hochschulen daher auch für eine bessere Anerkennungskultur von zivilgesellschaftlichem Engagement junger Berliner_innen einsetzen müssen. Das steigert nicht nur die Motivation für ehrenamtliches Engagement, sondern schafft auch langfristige und persönliche Vorteile. Dass es auch anders geht, haben die Freie Universität mit dem Programm Welcome@FUBerlin und die Humboldt-Universität bereits gezeigt: An der Freien Universität können Studierende ihr ehrenamtliches Engagement in der Geflüchtetenhilfe seit zwei Jahren als Praktikum anrechnen lassen, ein ähnliches Programm gibt es auch an der Humboldt-Universität. Warum dann nicht auch für Ehrenamt in der Jugendverbandsarbeit?
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AboutJunge Ehrenamtliche sind in Berlin an zu vielen Stellen ausgebremste Superheld_innen. Mit dem EA-Team setzt sich der Landesjugendring Berlin für bessere Rahmenbedingungen für junges Ehrenamt ein. Archiv
September 2018
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